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ToggleSeife schmelzen: Alte Seifenreste einschmelzen, mit Kokosöl anreichern und neu gießen – so entsteht nachhaltige Recycling-Seife
Nachhaltigkeit beginnt im Badezimmer
Fast jeder kennt es: Überall liegen kleine Seifenreste herum – zu klein, um sie richtig zu benutzen, aber zu schade zum Wegwerfen. Dabei lassen sich diese Reste wunderbar weiterverwenden. Mit etwas Kokosöl und wenigen Handgriffen entsteht daraus eine neue, duftende und pflegende Recycling-Seife.
Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch kreativ und ein kleiner Akt der Selbstfürsorge: Etwas Schönes mit den eigenen Händen herstellen und Abfall vermeiden.
Warum Seife schmelzen eine gute Idee ist
Seife ist ein Naturprodukt, das aus Fetten und Lauge entsteht. Im Laufe der Nutzung verliert sie Wasser, wird kleiner und brüchig – bleibt aber immer noch wertvoll.
Beim Einschmelzen nutzt du diese kleinen Stücke weiter. Du führst sie einem neuen Zweck zu und kannst gleichzeitig den Pflegewert deiner neuen Seife verbessern, indem du sie mit hochwertigem Kokosöl anreicherst.
Diese Methode:
- spart Geld,
- reduziert Abfall,
- und erlaubt dir, natürliche Inhaltsstoffe selbst zu bestimmen.
Gerade in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit mehr als nur ein Trend ist, passt die selbstgemachte Recycling-Seife perfekt in ein bewusstes Alltagsritual.
Welche Seifen eignen sich zum Einschmelzen?
Am besten funktioniert das Einschmelzen mit handgemachten oder pflanzlichen Seifen, die keine synthetischen Zusätze enthalten.
Kernseife, Olivenölseife oder alte Kokosseifen lassen sich hervorragend recyceln.
Bei industriellen Seifen mit Farbstoffen oder Duftmischungen solltest du vorsichtig sein – sie können beim Erhitzen ihre Struktur oder Farbe verändern.
Tipp:
Wenn du Seifen mit verschiedenen Düften mischst, teste vorher, ob die Kombination harmoniert. Ein Hauch ätherisches Öl kann den neuen Duft abrunden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Seife schmelzen und neu gießen
1. Seifenreste sammeln und vorbereiten
Sammle alle kleinen Stücke, die sich angesammelt haben. Entferne Etiketten oder Verunreinigungen.
Zerkleinere sie mit einem Messer oder einer Reibe in kleine Stücke. Je feiner, desto gleichmäßiger schmilzt die Masse.
2. Wasserbad vorbereiten
Fülle einen Topf mit heißem Wasser und stelle eine hitzebeständige Schüssel hinein – so entsteht ein sanftes Wasserbad.
Gib die zerkleinerten Seifenstücke hinein und rühre langsam, bis sie beginnen, weich zu werden.
3. Kokosöl hinzufügen
Sobald die Seifenreste leicht geschmolzen sind, gib ein bis zwei Teelöffel Kokosöl pro 100 g Seife hinzu.
Das Kokosöl sorgt dafür, dass die neue Seife cremiger wird, besser schäumt und die Haut beim Waschen nicht austrocknet.
Es verstärkt außerdem die antibakterielle Wirkung der Seife – dank der enthaltenen Laurinsäure.
4. Duft und Farbe (optional)
Wenn du möchtest, kannst du nun ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzufügen – zum Beispiel Lavendel, Rosengeranie oder Zitronengras.
Für natürliche Farben eignen sich Kurkuma (gelb), Tonerde (beige oder grün), Aktivkohle (grau) oder Kakaopulver (braun).
Rühre alles gleichmäßig unter, bis eine homogene Masse entsteht.
5. Gießen und Aushärten lassen
Gieße die warme Seifenmasse in Silikonformen oder kleine Joghurtbecher.
Lass die Seife über Nacht aushärten, bevor du sie aus der Form nimmst.
Nach zwei bis drei Tagen ist sie vollständig trocken und einsatzbereit – eine neue, duftende Recycling-Seife.
Warum gerade Kokosöl so wertvoll ist
Kokosöl ist eines der besten natürlichen Pflegemittel für die Haut – besonders in Seifen.
Es ist feuchtigkeitsspendend, entzündungshemmend und wirkt antibakteriell.
Dadurch eignet sich die mit Kokosöl angereicherte Seife besonders gut für empfindliche Haut oder nach dem Sonnenbad.
Weitere Vorteile:
- Sie schäumt wunderbar fein und cremig.
- Sie duftet sanft tropisch – ohne künstliche Parfüme.
- Sie pflegt, ohne zu fetten.
Ich selbst habe vor rund 20 Jahren auf meiner kleinen Kokosfarm auf den Philippinen begonnen, kalt gepresstes Kokosöl zu produzieren – aus reifen, von Hand geöffneten Kokosnüssen.
Bis heute bin ich überzeugt: Wenn du einmal den Unterschied zwischen raffiniertem Öl und echtem, kalt gepresstem Kokosöl gespürt hast, möchtest du nie wieder etwas anderes in deiner Hautpflege verwenden.
Ideen für Varianten und Geschenke
Mit ein wenig Kreativität kannst du deine Recycling-Seifen zu kleinen Kunstwerken machen:
- Peeling-Seife: Mische etwas Zucker, Haferflocken oder getrocknete Blütenblätter in die Masse.
- Wellness-Seife: Gib ein paar Tropfen ätherisches Eukalyptus- oder Pfefferminzöl dazu – perfekt für den Morgen.
- Geschenk-Seife: Verpacke sie in Papier, das du mit Naturband umwickelst, und füge ein kleines Etikett hinzu: „Handgemacht aus Liebe und Kokosöl“.
So entstehen individuelle, nachhaltige Geschenke, die gleichzeitig nützlich und persönlich sind.
Häufige Fragen zum Thema Seife schmelzen
Kann man jede Seife schmelzen?
Fast – nur reine Glycerinseifen oder stark synthetische Seifen können Probleme bereiten. Naturseifen eignen sich am besten.
Wie lange ist Recycling-Seife haltbar?
In einem trockenen Raum gelagert, bleibt sie etwa 6–12 Monate gut verwendbar.
Kann man auch Flüssigseife daraus machen?
Ja – wenn du etwas mehr Wasser und Glycerin hinzufügst, kannst du daraus eine milde Flüssigseife herstellen.
Nachhaltige Schönheit mit Sinn
Die Idee, alte Seifenstücke einzuschmelzen, ist mehr als nur ein DIY-Projekt – sie steht für eine Haltung: Achtsamkeit, Wertschätzung und bewussten Konsum.
Anstatt Neues zu kaufen, nutzt du Bestehendes weiter und erschaffst dabei etwas Eigenes.
Ein kleiner, aber bedeutungsvoller Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag.
Wenn du das nächste Mal eine Seife fast aufgebraucht hast – denk daran: Sie hat noch Potenzial.
Mit etwas Kokosöl, Geduld und Kreativität wird sie wieder zu einem duftenden Stück Pflege für Körper und Seele.
Seife schmelzen ist einfach, kreativ und ressourcenschonend.
Du brauchst keine besonderen Geräte, nur etwas Zeit und das richtige Öl – am besten reines, kalt gepresstes Kokosöl.
So entsteht aus vermeintlichem Abfall ein neues, wertvolles Produkt, das gut für dich und die Umwelt ist.
Probier es aus – und du wirst sehen, wie befriedigend es ist, deine eigene nachhaltige Seife in den Händen zu halten.
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